Stiftungswesen

Aktuelle Forschungsprojekte

Über das Projekt: Stiften, Spenden und Sammeln spielt eine zentrale Rolle für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Gemeinwohlorientierung und den Erhalt von kulturellem Erbe. Gemeinwohl und kulturelles Erbe dürfen dabei nicht mit gesellschaftlicher Integration gleichgesetzt, sondern müssen zugleich auf Spannung und Konflikthaftigkeit hin betrachtet werden, und zwar nicht nur im westeuropäischen Kontext unserer Zeit.

Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit in Field of Focus 3 & Field of Focus 4 (den drei geisteswissenschaftlichen Fakultäten der Universität Heidelberg – der neuphilologischen, der philosophischen und der theologischen Fakultät – mit den drei Fakultäten für Jura, für Verhaltens- und empirische Kulturwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften) will das Projekt die Grundlagen für eine diachron und kulturübergreifend tragfähige Theorie des Stiftens erarbeiten, indem sozialwissenschaftliche Modellbildung dezidiert mit außer-europäischen, altertums-, regional- und religionswissenschaftlichen Perspektiven verbunden wird.

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Über das Projekt: Learning from Partners war ein wissenschaftlicher Forschungsprojekt, das als Trendstudie konzipiert in den Jahren 2020/2021 bereits zum vierten Mal am Centrum für Soziale Investitionen und Innovationen (CSI) durchgeführt wurde. Das Vorhaben widmete sich der systematischen Evaluation des Kooperationsverhältnisses zwischen Stiftungen und ihren Partnern, wobei der Fokus auf der Performanz sowie der organisationalen Weiterentwicklung der Stiftung lag. Das Ziel war, ein systematisches und umfassendes Feedback von Antragstellern, Fördermittelempfängern und Kooperationspartner von Stiftungen zu erheben, das Aufschluss über die jeweilige Arbeitsweise, die organisationale Aufstellung, die stiftungsinternen Abläufe und die Umsetzung der Stiftungsstrategie geben soll. Mit den erzielten Ergebnissen hat das Projekt einerseits auf Organisationsebene zur Optimierung und Professionalisierung des Stiftungshandelns beigetragen und eröffnete andererseits die Möglichkeit, nachhaltige und zielgerichtete Veränderungen im Stiftungssektor anzustoßen.

Über das Projekt: Die Durchführung des Forschungsprojekts erfolgte über zwei empirische Teilstudien. Die erste Teilstudie war quantitativ angelegt und befragte die PartnerInnen der Freudenberg Stiftung zu ihrer Zusammenarbeit mit der Stiftung, ihrer Zufriedenheit, ihrer Wahrnehmung der Stiftung, der Wirkungszuschreibung der Stiftungsaktivitäten sowie zu Zukunftsimpulsen. Die zweite Teilstudie war qualitativ angelegt und umfasste eine Interviewserie mit über 50 Personen, die in den Feldern aktiv waren, in denen sich die Freudenberg Stiftung ebenfalls engagierte, die aber keine unmittelbaren Projekt- oder KooperationspartnerInnen der Stiftung waren. Ziel war es, in demokratisch herausfordernden Zeiten passende Impulse für die strategische Ausrichtung der Stiftung herauszuarbeiten.

Ansprechpartner: Dr. Volker Then

Über das Projekt: Im bisher größten Forschungsprojekt zum deutschen Stiftungswesen wurde erstmals auf Grundlage einer umfangreichen Datenbasis eine Einschätzung der Rollen, Positionierungen und Beiträge deutscher Stiftungen vorgenommen. Der Band führt zunächst in den aktuellen Stand der Stiftungs- und Philanthropieforschung und das Vorgehen der Forschungsgruppe um Helmut K. Anheier ein. Es folgt ein umfassendes empirisches Bild des deutschen Stiftungswesens mit Fokus auf die Bereiche Bildung und Erziehung, Wissenschaft und Forschung, Soziales sowie Kunst und Kultur. Im Ergebnis zeichnet sich eine neue, vielfältige Landkarte des deutschen Stiftungswesens ab, die zivilgesellschaftliches Engagement, professionalisierte Philanthropie, wohlfahrtsstaatliche Dienstleistung und gemeinnützige Nischenangebote umfasst und jeweils unterschiedliche Handlungsempfehlungen impliziert.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Helmut K. Anheier