System Innovation Lab

Ausgangssituation

Die Zukunft von Europas erfordert von uns das Meistern einer wesentlichen Transformation der Energiewirtschaft hin zur Nachhaltigkeit. Wir sind gefangen in nationalen Denkweisen, jedoch brauchen wir eine gemeinsame europäische Vision, um die Zukunft unseres Energiesystems zu gestalten. EuropäerInnen in allen Sektoren – in der Politik, in Unternehmen, in zivilgesellschaftlichen Organisationen ebenso wie die einzelnen BürgerInnen – müssen zusammenarbeiten, damit wir gute Lebensbedingungen für uns selbst und zukünftige Generationen erhalten.

Die Aufgabe des Labs bestand darin...

... unterschiedliche Paradigmen in der Energiepolitik zwischen EU-Staaten zu verstehen,
... eine gemeinsame Vision für ein nachhaltiges, europäisches Energiesystem zu designen,
... konkrete Lösungen zu implementieren und evaluieren, die die Zukunft des europäischen Energiesektors formen können.

Das Ziel war...

... ein Netzwerk von inspirierten und inspirierenden Systeminnovatoren zu gründen und zu unterstützen, um Widerstände gegen eine nachhaltige, europäische Zukunft zu überwinden.

Hintergrund

"System innovation is not just an economic, technological or managerial process, but also a political and cultural project that will require leadership, inclusiveness and a shared societal vision to drive it." (OECD report on System Innovation, 2015, p.7.)

Die gegenwärtige Situation im Bereich der Nachhaltigkeit ist verzwickt: Menschen müssen in komplexen Systemem auf Grundlage unvollständiger und sich verändernder, manchmal gar widersprüchlicher Informationen Entscheidungen treffen und handeln, wobei das Ändern eines Elements zu unbeabsichtigten oder unerwarteten Konsequenzen führen kann, die wiederum neue Probleme erschaffen können.

Das hat zur Folge, das spezialisierte Lösungsansätze im besten Fall auf der Symptomebene erfolgreich wirken, aber nicht auf der Ursachenebene die unnachhaltige Entwicklungsrichtung unseres Systems transformieren. Die Ideale der Spezialisierung und Expertise in einem einzigen, bestimmten Bereich muss um ein ganzheitliches Verständnis von Beziehungen, Feedbackschleifen und Wendepunkten ergänzt werden, damit wir Lösungen finden, die systemisch und langfristig realisierbar sind.

Bezogen z. B. auf das europäische Energiesystem bedeutet das, dass unterschiedliche Experten sowohl das System als auch die besten Lösungen unterschiedlich beschreiben werden. Während die einen auf die physikalischen, technologischen oder ökologischen Bedingungen der Energieproduktion verweisen, nehmen andere die Beziehungen zwischen Märkten, der Industrie und Haushalten in den Fokus. Widerum andere Experten begreifen das System als politische Struktur, die auf gemeinsamen Vorstellungen über Notwendigkeiten und Prioritäten basiert. Die Herausforderung eines Systemwandels besteht darin...

  • die unterschiedlichen Pespektiven als miteinander verknüpfte Dimensionen ein und desselben Systems zu verstehen, ihre Beziehungen zu identifieren und jeweiligen, relationalen Lösungsbeiträge zu erkennen
  • eine gemeinsame Vision und Sprache zu entwickeln, die die Gemeinsamkeiten und Verbindungen der unterschiedlichen Akteur*innen im System betont
  • beabsichtige Interventionen in Kollaboration mit jenen zentralen Stakeholdern, die besonders feinfühlig für die Entwicklungsdynamiken des Systems sind, zu implementieren und zu evaluieren.

Um diesen zugleich ganzheitlichen und spezialisierten Ansatz drehte sich das System Innovation Lab: es ging um die Entwicklung eines umfassenden Verständnis der vorliegenden Probleme und um ein Herunterbrechen ihrer Komplexität in kleine, spezifische Schritte, die AkteurInnen umsetzen können.

Projektpartner

Das Wuppertal Institut und das CSI haben 2016 ihre Kräfte im Bereich systemisch-ökologischer und sozial-kultureller Innovation gebündelt, um das System Innovation Lab zu erschaffen.

Das Wuppertal Institut erforscht und entwickelt Leitbilder, Strategien und Instrumente für Übergänge zu einer nachhaltigen Entwicklung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Im Zentrum stehen Ressourcen-, Klima- und Energieherausforderungen in ihren Wechselwirkungen mit Wirtschaft und Gesellschaft. Die Analyse und Induzierung von Innovationen zur Entkopplung von Naturverbrauch und Wohlstandsentwicklung bilden einen Schwerpunkt seiner Forschung: wupperinst.org

Laufzeit
01.07.2015 - 31.12.2016

Projektteam
Dr. Volker Then (Projektleiter)

Projektpartner
Wuppertal Institut

Förderung
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit

Publikationen
Handbuch und Hypothesen zum Labs:
SysInnoLab_2016_Handbook
SysInnoLab_2016_Assumptions

Förderer


Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ist eine von Europas größten Stiftungen. Sie unterstützt innovative und beispielhafte Nachhaltigkeitsprojekte. Mit ihren Förderungen folgt ökologische, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Überlegungen, die auf dem Konzept nachhaltiger Entwicklung basieren: www.dbu.de

 

Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit fördert freundschaftliche Beziehungen zwischen Polen und Deutschland. In den letzten 20 Jahren, hat die Stiftung über 10.000 bilaterale Projekte ko-finanziert und damit bedeutsam zum Dialog zwischen den beiden Ländern beigetragen: sdpz.org