Partnerschaft und Körpergewicht

Der Beitrag untersucht die Einflüsse einer Partnerschaft und des Partnermarkts auf das Körpergewicht. Datengrundlage ist der Partnermarktsurvey 2009, eine für Deutschland repräsentative Befragung der 16- bis 55-jährigen Bevölkerung, mit der erstmals die Partnermarktopportunitäten und -restriktionen, an denen sich die Motivation zur Gewichtskontrolle orientiert, unter Bezug auf die soziale Einbindung der Individuen erhoben wurden. Die Ergebnisse bestätigen sowohl eine negative Protektion, wonach eine Partnerschaft mit einer Zunahme des Körpergewichts einhergeht, als auch eine Selektion auf dem Partnermarkt, wonach niedrigeres Gewicht die Chancen verbessert, einen Partner zu finden. Eine neue Erkenntnis ist allerdings, dass der Gewichtsunterschied zwischen Personen mit und ohne Partner je nach der Konkurrenz auf dem Partnermarkt variiert: Je größer der Konkurrenzdruck auf dem Partnermarkt, umso stärker fällt der Gewichtsunterschied zugunsten der Partnerlosen aus. Eine weitere neue Erkenntnis ist, dass die BMI-Ähnlichkeit von Partnern nur auf der Partnerwahl beruht, nicht auf Anpassungsprozessen während der Partnerschaft. Da keine Anpassung des BMI an den des speziellen Partners stattfindet, hat die Partnerwahl keinen Einfluss auf das Körpergewicht.

Klein, Thomas 2011: "Durch Dick und Dünn." Ergebnisse des Partnermarktsurvey zum Einfluss von Partnerschaft und Partnermarkt auf das Körpergewicht, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: 459-479.