Das Projekt
Das ITSSOIN-Projekt (Impact of the Third Sector as SOcial INnovation) untersuchte die Auswirkungen des Dritten Sektors und des bürgerschaftlichen Engagements auf die Gesellschaft, die über den wirtschaftlichen Nutzen oder seine genuine Funktion für die Wohlfahrt hinausging.
Zweck des Projekts
Da es schwierig ist, insbesondere auf gesellschaftlicher Ebene Kausalitäten festzustellen und soziale Eigenschaften zu messen, hat ITSSOIN die Auswirkungen des Dritten Sektors auf einen zentralen Aspekt eingegrenzt: die soziale Innovation. Diese wird als die Fähigkeit von Non-Profit-Organisationen verstanden, neue Ideen und Lösungswege zu entwickeln, um öffentliche und soziale Probleme verschiedenster Art anzugehen.
Haupthypothese
Die Haupthypothese des Projekts lautete, dass der Dritte Sektor, insbesondere durch die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, am besten in der Lage sei, soziale Innovationen hervorzubringen, und in dieser Hinsicht den kommerziellen Sektor und den Staat zu übertrifft.
Erläuterung
Durch die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dem Dritten Sektor und sozialer Innovation hat ITSSOIN dazu beitragen, unser Verständnis dafür zu entwickeln, warum und wie der Sektor von zentraler Bedeutung für funktionierende, kohäsive und lebensfähige Gesellschaften ist. Das Projekt hat die Vorstellungen von diesem Sektor verbessert, indem es auf früheren Forschungstraditionen aufbaute und diese erweiterte, die sich bisher auf verschiedene Rollen konzentriert hatten, wie beispielsweise Dienstleister, Anwalt von Minderheiten, Hüter von Werten, Wirtschaftsmotor oder Bereich sozialer Interaktion.
Forschungsansatz
ITSSOIN hat überprüfbare Hypothesen entwickelt und diese empirisch untersucht. Dies erfolgte durch die Identifizierung dominanter sozialer Innovationsströme in ausgewählten Bereichen, um zu untersuchen, wie gemeinnützige Organisationen und bürgerschaftliches Engagement die jeweilige Innovation ermöglicht hatten, sei es durch Initiierung oder Förderung.
Zu den untersuchten Bereichen gehörten Kultur und Kunst, soziale Dienstleistungen, Gesundheitsversorgung, ökologische Nachhaltigkeit, Verbraucherschutz, Arbeitsintegration und kommunale Entwicklung.
Auf der Grundlage eines empirischen Porträts des Dritten Sektors in neun Ländern hat das Projekt den Einfluss struktureller Merkmale von Non-Profit-Organisationen und bürgerschaftlichem Engagement auf soziale Innovationen untersucht. Dabei konzentrierte sich ITSSOIN auf Organisationen (Eigenschaften und Praktiken) und Kontextbedingungen (Diskurse und politische Rahmenbedingungen).
ITSSOIN reagiert in dreierlei Hinsicht auf die Bedürfnisse Europas:
- Es reagierte auf die Lissabon-Agenda, in der Europa als "Innovationsmotor" beschrieben wird, der Raum für Kreativität, die Entwicklung neuer Lösungen und die Beteiligung der Bürger schaffen und erhalten muss.
- Es erforschte die Quellen und Muster einer fortgesetzten Modernisierung der Gesellschaft, die dazu beitragen können, die (finanzielle und regulative) Belastung des Staates zu verringern, die Beziehungen zwischen Unternehmen und Gesellschaft zu verbessern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
- Es legte einen Schwerpunkt auf die Selbstorganisation als (neues) Prinzip für die Lebensfähigkeit europäischer Gesellschaften, indem es eine zentrale Rolle des bürgerschaftlichen Engagements vorschlug.
Die folgenden Seiten geben einen Einblick in die acht Arbeitspakete (WP), die ITSSOIN umfasste:
Laufzeit
März 2014 - März 2017
Projektteam
Prof. Dr. Helmut K. Anheier (Projektleiter)
Dr. Gorgi Krlev
Dr. Georg Mildenberger
Förderung
Europäische Kommission (FP-7)
Publikationen
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