Beginn: 5. Oktober 2017, 12.30 Uhr - Ende. 7. Oktober 2017, 15.30 Uhr / Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Hannover / Die VolkswagenStiftung organisiert die Veranstaltung in Kooperation mit dem Max-Weber-Institut für Soziologie unter Leitung von Prof. Dr. Markus Pohlmann
Die Skandale nehmen kein Ende. Von Siemens zu VW und Petrobras, von der FIFA zum DFB – sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern sind es die großen, renommierten Unternehmen, Kliniken, Verbände und Parteien, die wegen ihrer illegalen Aktivitäten mit teils drastischen Folgen ins Rampenlicht geraten. Wie sich die „Korruptions- und Manipulationsepidemie“ erklären lässt und welche Möglichkeiten es gibt, solche Fälle zukünftig zu vermeiden, ist Thema des Herrenhäuser Symposiums. Es diskutieren international renommierte Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen und führende Experten auf dem Gebiet der Korruptionsforschung- und Bekämpfung.
Es ist auffallend, dass zeitgleich so unterschiedliche Sektoren wie die Wirtschaft, die Politik, die Medizin oder der Sport von Korruption und Manipulationen betroffen sind und auch Länder, die gemeinhin als weniger korruptionsanfällig gelten. So drängt sich die Frage auf, ob es etwas Gemeinsames gibt, das hinter all diesen Korruptions- und Manipulationsfällen steckt? Liegt hier eine bestimmte Kriminalitätsform vor, und hat diese an Bedeutung gewonnen? Dabei können wir uns über ein Zuwenig an Regulierungen, Gesetzen und Präventionsmaßnahmen nicht beklagen. Ganz im Gegenteil können wir in den letzten zwei Jahrzehnten von einem regelrechten Regulierungsboom sprechen. Dieser hat zwar einiges an Manipulationen und Korruption ans Tageslicht gebracht, aber offensichtlich kaum präventive Wirkung entfaltet. Wie sich dies erklären lässt und welche Alternativen es zu den herkömmlichen Formen der Prävention gibt, ist das große Thema des Symposiums.
Das Symposium versteht sich als Beitrag zur Erklärung der neuerlichen „Korruptions- und Manipulationsepidemie“ sowie zur Aufklärung über Möglichkeiten, solche Fälle zukünftig zu vermeiden. Es setzt die Korruptions- und Manipulationsfälle in den verschiedenen Ländern (Deutschland, Brasilien, China, USA) und Sektoren (Medizin, Wirtschaft, Sport, Politik) auf ihre Agenda. Ziel ist es, das Gemeinsame und Trennende bei diesen Fällen zu diskutieren und die Bedingungen zu analysieren, die Organisationen und deren hochrangiges Personal dazu führen, bei sehr hohem Risiko für die Organisation und die eigene Karriere den Pfad der Legalität zu verlassen. Das Symposium thematisiert, in welcher Weise bei den aktuellen Skandalen individuelle Tätermerkmale im Zusammenhang mit den ungeschriebenen Regeln und Koordinationsformen der jeweiligen Organisation stehen.
Die Veranstaltung wendet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften ebenso wie an Vertreterinnen und Vertreter zivilgesellschaftlicher Initiativen und der Politik.
Wissenschaftliches Leitungs- und Organisationsgremium
Prof. Dr. Markus Pohlmann, Max-Weber-Institut für Soziologie, Universität Heidelberg
Prof. Dr. Gerhard Dannecker, Institut für deutsches, europäisches und internationales Strafrecht und Strafprozessrecht, Universität Heidelberg
Prof. Dr. Dieter Dölling, Insitut für Kriminologie, Universität Heidelberg
Prof. Dr. Dieter Hermann, Institut für Kriminologie, Universität Heidelberg
Programm
Das aktuelle Programm finden Sie in der rechten Randspalte zum Download. Das Symposium gliedert sich an drei Tagen in acht Sessions. International renommierte Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen und führende Experten auf dem Gebiet der Korruptionsforschung- und Bekämpfung aus Asien, Europa und Amerika widmen sich der Anaylse verschiedener Fälle organisationaler Kriminalität.
Session 1: Organized Crime, Money Laundering, and Corruption
Session 2: Operation Carwash – Corporate Crime in Brazil
Session 3: China's Anti-Corruption Campaign
Session 4: Siemens, Volkswagen, Deutsche Bank – Corporate Crime in the West
Session 5: Unfair Play in Sports
Session 6: Fraud in Medicine
Session 7: How to Deal with Corporate Crime? Fines, Deterrence, and Prevention
Session 8: Conclusions and Panel
Sprache
Die Konferenzsprache ist Englisch.
Veranstaltungsort
Die Veranstaltungen der VolkswagenStiftung finden im Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Herrenhäuser Straße 5, 30419 Hannover, statt. Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Üstra-Linien 4 und 5, Haltestelle "Herrenhäuser Gärten". Das Tagungszentrum Schloss Herrenhausen ist barrierefrei.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der VolkswagenStiftung.
Download Programm Herrenhäuser Symposium
Kontakt
Rückfragen gerne per E-Mail an
herrenhausen.symposium@uni-heidelberg.de
sowie telefonisch: 06221 54 22 26