Das abgeschlossene Forschungsprojekt hat sich mit einem historisch bedeutsamen Generationswechsel im Top-Management der deutschen Wirtschaft beschäftigt. Rund 750.000 Unternehmen waren nach wissenschaftlichen Schätzungen in der ersten Dekade des neuen Jahrhunderts davon betroffen sein; in vielen Großunternehmen ist der Prozess inzwischen abgeschlossen. Eine Manager-Generation, die der deutschen Wirtschaft über Jahrzehnte ihre wesentlichen Konturen verliehen hat, verließ die Schaltzentralen und übergab die Macht an eine jüngere, unter anderen Vorzeichen sozialisierte Generation.
Trotz vieler Unkenrufe genießen die deutsche Ökonomie und das so genannte ‚Modell Deutschland’ weltweit großes Ansehen. Beides ist eng verbunden mit dem Engagement der zwischen 1925 und 1945 geborenen Manager. Anlässlich organisations- oder personenbezogener Jubiläen wurde zuweilen daran erinnert, es fehlte aber an systematischen und seriösen Analysen des zeitgenössischen Managements als einer wichtigen Basis der Wirtschaftsentwicklung. Bislang blieb unklar, wie diese Entwicklung zu bewerten ist und welche Folgen der beschriebene Generationswechsel zeitigte.
Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen die Handlungsorientierungen und Lebenserfahrungen herausragender Führungspersönlichkeiten, welche die ökonomische Entwicklung in Deutschland mit gestalten bzw. gestaltet haben. Ziel des Projekts war es, die historischen Interpretationen, Zeitdeutungen und Situationsanalysen nachzuzeichnen und schließlich die Unterschiede zwischen den verschiedenen Generationen der Führungskräfte zu ermitteln.