Die Gelegenheiten des Kennenlernens potenzieller Partner, die sich aus der Einbettung der Individuen in Handlungskontexte ergeben, sind bereits Gegenstand intensiver Querschnittuntersuchungen. Im Unterschied mit jenem Zugang besteht der Gegenstand des Projekts "Die makrostrukturellen Rahmenbedingungen des Partnermarkts im Längsschnitt" in der längsschnittlichen Beschreibung und Analyse der makrostrukturellen Rahmenbedingungen des Partnermarkts, innerhalb derer sich jene Begegnungsmöglichkeiten entwickeln. Damit sollen solche Gelegenheiten analysiert werden, die aus der Sozialstruktur der Gesellschaft und ihrer Veränderung resultieren. Ausgangspunkt ist eine Querschnittstudie, die diese Rahmenbedingungen mit Partnermarktindikatoren auf Kreisebene beschreibt, wobei die zentralen Dimensionen Alter, Bildung und die Verfügbarkeit für den Partnermarkt erstmals für Deutschland theorieadäquat berücksichtigt werden. Das Projekt soll (1) diese Indikatoren für die Jahre 1985 bis 2013 berechnen. Damit soll (2) eine Beschreibung der der Rahmenbedingungen des Partnermarkts im Lebensverlauf der Kohorten erfolgen, (3) sollen Ursachen ihrer regionalen und zeitlichen Variation identifiziert werden und (4) sollen sie als Ursache der Variation von Werten und Geschlechterrollen analysiert werden. Darüber hinaus sollen (5) die Indikatoren mit dem Sozioökonomischen Panel (seit 1984) und mit dem Beziehungs- und Familienpanel (pairfam) verknüpft werden, um das Partnerwahl- und Trennungsverhalten sowie die Stabilität von Beziehungen in Abhängigkeit vom Partnermarkt zu erklären. Außerdem ist (6) beabsichtigt, die routinemäßige Erstellung und Verknüpfung der Partnermarktindikatoren zu etablieren.
Dauer: seit 2012
Förderung: DFG
Antragsteller/in: Dr. Johannes Stauder
Mitarbeiter: Dr. Jan Eckhard, Tom Kossow, Laura Unsöld