Das Feld der deutschen Drittmittelförderung im Wandel

Eine Studie zur institutionellen Einbettung der wissenschaftlichen Antragspraxis (DFG)

Das beantragte Forschungsvorhaben baut auf das DFG Projekt THE WAY WE ASK FOR MONEY auf, das im September 2014 ausgelaufen ist. In der ersten Projektlaufzeit wurden vor allem die normative und performative Dimension der Antragstellung herausgearbeitet. Durch die Kombination textanalytischer und interviewbasierter Methoden konnten historische Brüche in der Antragspraxis ermittelt und anschlussfähige Hypothesen zu feld- und fachspezifischen Entwicklungsdynamiken erarbeitet werden. Diese sollen nun überprüft werden. Im Fokus des Fortsetzungsantrags steht daher die institutionelle Umwelt, in welche die Antragspraxis eingebettet ist: Wie wurde die Praxis der Antragstellung wissenschaftspolitisch organisiert? Welche intraorganisationalen, interorganisationalen und institutionellen Erklärungsfaktoren sind ausschlaggebend für die Art und Weise, wie sich die Antragstellung verändert hat? Ausgehend von Fligsteins und McAdams Feldtheorie liegt der Analyseschwerpunkt des beantragten Forschungsvorhabens auf den Organisationen, die das Handlungssystem der drittmittelbasierten Wissenschaftsförderung (mit)gestaltet haben. Geplant sind Archivuntersuchungen und Zeitzeugeninterviews mit Vertretern der zentralen Förderorganisationen, wissenschaftspolitischen Einrichtungen und Fachgemeinschaften. Durch die Zusammenführung mikro-, meso- und makrosoziologischer Erklärungsmomente sollen soziale Mechanismen identifiziert werden, die den Wandel der Antragstellung erklären und die Theorieentwicklung zur Institutionalisierung sozialer Praktiken bereichern. Übergeordnetes Ziel der Untersuchung ist eine umfassende historische Rekonstruktion der Antragsstellung als professionelle und förderpolitische Praxis.