Im Jahre 1975 stand dann das Institut selbst zur Disposition. Die damalige Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften unternahm in diesem Jahr einen letzten Versuch, eine Lösung für die Personalfrage zu finden. Sie bediente sich dafür der Expertise der Universität Mannheim, an der im Laufe der 60er Jahre eine international anschlussfähige Soziologie entstanden war.
Damit wurde die dritte Phase der Soziologie in Heidelberg eingeleitet. Denn dieser Versuch gelang, wenn auch zunächst nur zum Teil. 1976 übernahm Wolfgang Schluchter das eine Ordinariat, musste aber, nachdem der Erstplazierte für das zweite Ordinariat abgesagt hatte, die Streichung des zweiten Ordinariats hinnehmen. Auf seine Forderung hin wurde 1977 die Soziologie institutionell von der Ethnologie getrennt und das Institut in Institut für Soziologie umbenannt. Ihm gelang es schließlich, im Jahre 1979 das zweite Ordinariat wiederzugewinnen und es mit M. Rainer Lepsius prominent zu besetzen. Dem Institut wurde dann 2011 der Name Max Weber hinzugefügt.
Tatsächlich hatte sich das neue Institut inzwischen zu einem Zentrum der Max Weber-Forschung entwickelt. Schluchter gelang es, eine Max-Weber-Gastprofessur einzurichten, zusammen mit Lepsius große Teile der Max Weber-Gesamtausgabe zu edieren und mit ihm und einer Reihe von Mitarbeitern ein weberianisches Forschungsprogramm zu konzipieren und zu verfolgen.
Darüber hinaus wurde in dem neuen Institut Wert auf eine ständige Erweiterung der Gebiete in Forschung und Lehre gelegt.
Institutionengeschichtlich gesehen reicht also die Geschichte der Soziologie in Heidelberg von der Gründung des Volkswirtschaftlichen Seminars durch Max Weber über die Gründung des Instituts für Sozial- und Staatswissenschaften durch Alfred Weber und die Gründung des Instituts für Soziologie und Ethnologie durch Wilhelm Emil Mühlmann bis zur Gründung des Instituts für Soziologie durch Wolfgang Schluchter.